Madame Moneypenny #2: Kostenüberblick, Opportunitätskosten und Glaubenssätze

Wie fängt man überhaupt an – Überblick verschaffen

Bevor du ans investieren denkst, muss deine aktuelle Lage geklärt werden. Nur wenn du weißt wo du gerade stehst kannst du deine Ziele daran ausrichten. Wo wir wieder bei Kiyosaki wären und basics in Betriebswirtschaftslehre, die jeder verstehen kann, wenn er sich damit beschäftigt.

Kenne deine Vermögenswerte: Was hat/bringt einen Wert. Dieser Cashflow entscheidet über deine finanzielle Situation. Eine vermietete Wohnungen, Aktien, eine eigene Firma. All dies bringt Geld in deine Tasche. Dem gegenüber stehen die Verbindlichkeiten, beispielsweise ein Auto. All das was dir wirklich jetzt schon gehört kommt auf die linke, all das was anderen gehört und du noch abbezahlen musst auf die linke Seite. Der idealfall ist es, wenn ein positives Ergebnis raus kommt, sprich mehr Vermögenswerte als Verbindlichkeiten vorhanden sind.

Dieser Punkt ist deshalb so wichtig, weil es eine gewisse Sicherheit gibt. Wird der Job gekündigt muss das Geld irgendwie rein kommen. Ein negatives Nettovermögen ist nicht allzu schlimm. Hauptsache man bewegt sich in die richtige Richtung.

Gute Schulden: Darlehen für eine Mietwohnung – es wird ein Vermögenswert aufgebaut, welcher ohne die Schulden nicht möglich wäre.
Schlechte Schulden: Konsumschulden – es wird ein Verbrauchsgut mit Wertverfall gekauft, welches den Vermögensaufbau behindert.

Was haben Wurzeln mit Investments zu tun
Wurzeln wie auch die eines Baumes geben halt. Unsere Investments sind unsere Wurzeln. Sie wachsen langsam, ziemlich unsichtbar und versorgen den Baum mit Nährstoffen. So wird aus Geld mehr Geld. Wenn ein Sturm aufkommt und die Aktien in den Keller rauschen, bleibst du trotzdem stehen. Du hast noch andere Vermögenskanäle und mit der Zeit legt sich der Sturm auch wieder. Die Zeit ist der wichtigste Faktor. Langzeitanlagestrategie.

Versicherung und Tempelbesichtigung – Opportunitätskosten

In meinem letzen Japanurlaub gab es einen hoch angesehenen Tempel zu dem hunderte Touristen Tag ein Tag aus stürmten und die riesige Anlage erkunden. Mein bester Freund und ich, interessiert wie wir sind haben uns dort für den Einlass angestellt. Laut Onlinebewertungen kann die Warterei, wenn man Pech hat, schon eine ganze Stunde dauern, aber das war es uns wert. Eine Stunde später stehen wir noch immer in der Schlange und überlegen langsam ob es das Wert ist. “Jetzt stehen wir hier schon so lange, lass uns wo anders hin gehen, hier gibt es 100te andere Tempel.”, was vermutlich die normalste Reaktion ist. Also sind wir in einen anderen kleineren, aber nicht weniger schönen Tempel gegangen und haben dort unseren Mittag verbracht.

Bei Versicherungen wie beispielsweise Rentenversicherungen haben viele oft das Problem auszusteigen, weil sie schon so lange einzahlen. Es ist im Grunde genau wie wenn ich irgendwo anstehe und mich entscheide es ist es nicht wert. Weg damit. Die Zeit oder die bezahlten Euros sind sowieso weg. Warum noch länger damit aufhalten und weiter Euros versenken. Damit muss man dann leben. Die Kosten für die Versicherung sind auch im Falle eines weiterführen weg. Es geht darum auch in der Zukunft nicht noch weiter Kosten zu haben und die Opportunitätskosten noch weiter in die Höhe zu schrauben. Opportunity = Möglichkeit, bezeichnet das was man mit dem Geld machen könnte, wenn es nicht in diese Versicherung gesteckt werden würde. Beispielsweise einen ETF besparen und wirklich Vermögen damit aufzubauen.

Vergangene Kosten sollten nie die Rechtfertigung in ein zukünfitges Investment sein.

First job syndrom und Frustkäufe – Ausgaben

Mit dem ersten richtigen Job wird sich erst einmal etwas gegönnt.

Als Student wohnt man oft in einer WG, fährt lieber Bahn statt Auto, isst weniger auswärts. Das Leben ist günstiger und die Vorfreude auf das erste Gehalt wächst. Endlich kann ich mir das Auto kaufen das ich schon so lange haben will und in eine eigene große Wohnung ziehen. Die Ausgaben in Verbrauchsgegenstände wachsen, für Dinge ohne die man davor eigentlich genau genommen ganz gut zurecht kam. Das Geld das zur Verfügung steht steht wird eben ausgegeben.

Frustkäufe: wir kaufen etwas um uns besser zu fühlen. Nach einem wirklich stressigen Tag im Büro tut so eine neue Tasche oder ein neues PC Spiel wirklich gut. Nur hält dieser Zustand nicht sonderlich lange an. Das ist auch der Grund, warum Kreditkarten so erfolgreich sind. Das schlechte Gefühl des bezahlens wird derart weit in den Hintergrund gestellt, dass das gute Gefühl des neu erworbenen Guts einfach zu verlockend ist. Aus kurzfristiger Sicht keinerlei negatives, nur positives. Ja da muss man doch zuschlagen.
Diese Frustkäufe werden dann oftmals daheim ins Regal gestellt oder versauern auf der Festplatte. Freunde von mit haben unzählige Spiele die sie nicht einmal gespielt haben. Frei nach der Divise: “lieber haben als brauchen”.

Ein Budget für jede Art von Ausgabe zu setzen ist definitiv hilfreich. Apps zu nutzen, in die diese Ausgaben eingetragen werden können, gibt es wie Sand am Meer. Es verschafft einen Überblick und Kostenkontrolle.

Glaubenssätze

Das sind Sätze die wir in unserer Kindheit aufgeschnappt haben, und als Wahr erachten. Diese Glaubenssätze beeinflussen unseren Umgang mit Geld. Es gibt sehr viele negative, welche leicht in positive umgewandelt werden können.

“Wenn ich Geld ausgebe belohne ich mich” – Wie soll es hier möglich sein zu sparen. Es wäre ja eine Bestrafung.

Methode zur Findung von Glaubenssätzen und deren Umkehrung

  • Geld ist zum ausgeben da
  • Geld macht nicht glücklich
  • Reichtum ist ungerecht – so viele Menschen leiden Hunger
  • Reichtum macht einsam
  • Reichtum sorgt nur für Neid

Angenommen der erste und dritte treffen zu. Reichtum ist ungerecht weil nur wenige ihn haben und viele Menschen leiden Hunger, das ist ja so. “Und du glaubst dass es da einen Zusammenhang gibt? Kannst du dir zu 100% sicher sein dass es so ist? Und ist dieser Glaubenssatz nicht eher hinderlich für deinen Vermögensaufbau?” Mist du hast recht, ich sehe Reichtum dadurch als etwas negatives. Was würde sich ändern wenn du ihn nicht hättest: “vermutlich könnte ich ohne schlechtes Gewissen Geld verdienen und einen Teil spenden, damit wäre dann allen geholfen.”

Fazit: Formuliere den Satz um, sodass er positiv ist. z.B: “Mit Geld und Reichtum kann man gutes tun.

Jeder negative Glaubenssatz kann in einen positiven umgewandelt werden. Werde dir deines Satzes bewusst, frage dich ob er immer zu 100% stimmt und wandle ihn in etwas positives um, indem du dir passende Beispiele suchst.
Viele kümmern sich nicht um ihre Glaubenssätze. Wenn dich etwas unterbewusst blockiert, kann dein Bewusstsein sein Verhalten gar nicht ändern. Und dann fragen wir uns warum wir uns nicht ändern können, obwohl wir doch so gerne wollen…

Challenge Kapitel 2

Analyse meines eigenes Status Quo. Ausgaben, Einnahmen und Schuldenübersicht anfertigen. Wie viele Verbindlichkeiten ich besitze und wie ich sie los werden kann. Erst die Konten, dann die Versicherungen und dann den Rest. Danach wird überlegt, was mit Altlasten angestellt werden kann. Ist das Nettovermögen Positiv oder Negativ? Es muss eine Übersicht erstellt werden von Einnahmen und Ausgaben und wie viel am Ende des Monats übrig bleibt. Welche Glaubenssätze trage ich mit mir rum und wie kann ich sie umdrehen.

Fazit Kapitel 2

Ich kenne nun mein Nettovermögen, möchte das natürlich nach oben schrauben. Ich kenne Einnahmen und Ausgaben und weiß wo ich weniger ausgeben sollte. Zusätzlich wurde ein negativer Glaubenssatz in einen positiven umgewandelt. Als nächstes gilt es das Ziel zu definieren. Warum mache ich das alles hier.